Predigten und Reden

Predigt zu 1. Korinther 15, 1-10 a

Liebe Gemeinde,

wir haben vorhin in der Lesung das Bibelwort gehört, das Grundlage der Predigt ist. Paulus schreibt den Korinthern. Man merkt, es geht ihm ums Ganze - um das Evangelium von Jesus Christus, um den Kern seiner Hoffnung.
Darum möchte ich heute in der Predigt mit uns einen Dreierschritt gehen:
Wir beginnen mit dem Kern unserer christlichen Hoffnung,
kommen dann zur Hoffnung für unser persönliches Leben
und schließlich zu unserer Hoffnung für diese Welt.

Predigt zu Johannes 12,20-24

Liebe Festgottesdienstgemeinde,
vor allem liebe Raphaela Holzinger,

wir sind gegenwärtig in der Passionszeit. An den Sonntagen der Passionszeit sind die Evangelien-texte ernst. Unser Evangelium, das wir gerade gehört haben, endet mit dem Wort: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
Als ich Sie bei unserem Ordinationsgespräch auf dieses Bibelwort ansprach, wurden wir ernst. Es ist ja zunächst einmal ein Wort Jesu über sich selbst: Er ist das Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt.  Für Jesus war die bewusste Hingabe in den Tod ein schwerer Schritt. Aber brachte Frucht.
Natürlich vergleichen wir uns nicht mit Jesus, und trotzdem ist das Bild des sterbenden Weizenkorns auch sprechend für den Schritt, den Sie in diesen Monaten gehen.

Wir haben es vorhin in der Lesung gehört: Das reguläre Predigtwort für diesen Einweihungs-sonntag ruft „komm!“ Geschrieben wurde es als Liebeslied eines Mannes, der seine Liebste ruft und lockt.
Dass solch ein Liebeslied in der Kirche vorgetragen wird, ist neu – wirklich ungewöhnlich. Es hat ein paar Jahrhunderte gedauert bis das nun – durch die neue Ordnung der Predigttexte – möglich wurde. Aber warum sollten wir dieses Liebeslied nicht in der Kirche lesen, wo es doch in der Bibel steht.

Predigt zum Kirchenjubiläum, 1. Advent 2022

Liebe Gemeinde,

Sie feiern dieses Jahr ein großes Jubiläum: Ihre Kirche ist 300 Jahre alt geworden. Am 18. Oktober 1722 wurde sie eingeweiht. Seitdem prägt Ihre Kirche die Landschaft. Wenn man auf der B 303 an Hafenpreppach vorbeifährt oder bei Spaziergängen auf den Ort zuläuft, ist sie das Wahrzeichen Ihres Ortes. Sie prägt Ihr Ortsbild und prägt vermutlich auch Ihr Bild von Heimat.
Wie gut, dass Ihre Gemeinde es in den 70er Jahren geschafft hat, die Kirche wieder in Stand zu setzen als sie baufällig war.
Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Kirche, die von ihrer äußeren architektonischen Form her anziehend ist und innen, wie ich finde, sehr anheimelnd.

Liebe Festgottesdienstgemeinde, vor allem liebe Linda Kost,

heute werden Sie, liebe Linda Kost, ordiniert. Das ist ein großes Lebens- und Glaubensfest. Denn die Ordination ist gültig und wirksam bis wir Pfarrer und Pfarrerinnen sterben. Sie ist die unser Leben lang wirksame Berufung, Sendung und Segnung für ein Leben im Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Feier der Sakramente in der Nachfolge Jesu Christi.

Das biblische Leitwort für Ihren Ordinations-gottesdienst ist die Geschichte vom Barmherzigen Samariter. Wir haben sie vorhin als Lesung gehört.

Liebe Gemeinde, wie ging es Ihnen beim Hören dieser Geschichte? Manche von Ihnen werden beim Zuhören gemerkt haben: Diese Geschichte ist mir gut bekannt. Und trotzdem haben Sie wahrscheinlich nicht abgeschaltet, sondern bis zum Schluss zugehört, denn diese Erzählung ist eine der Grundgeschichten unseres Glaubens. Sie vermittelt uns barmherzige Liebe als Grundhaltung eines christlichen Lebens.

Liebe Gemeinde!
Die biblische Geschichte, die wir gerade gehört haben, finden wir über uns hier im Kirchenraum in den Fresken abgebildet. Der Kirchenmaler Franz Fersch hat die Fresken bei dieser Restaurierung neu zum Leuchten gebracht. Gestaltet wurden sie ursprünglich von Gabriel Schreyer. Sie sind eine gemalte Predigt.
Jakob schläft in der biblischen Geschichte - wie im Gemälde. Er träumt und hört die Stimme Gottes - auch das zeigt Gabriel Schreyer: Er malt Gott in besonderer Weise: Über Jakob erscheint Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist. Obwohl Jakob wohl mehr als 1000 Jahre vor Christi Geburt gelebt hat, malt Schreiyer den auferstandenen Jesus mit Kreuz hinein.

Predigt am 4. Sonntag nach Trinitatis, 10.7.2022 in der Kirche St. Martin in Töpben

Wir hören das Bibelwort für die Predigt. Es steht im Johannesevangelium, Kapitel 8, die Verse 3-11:

2Frühmorgens aber kam Jesus wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. 3Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte 4und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 6Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, ihn zu verklagen. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.10Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? 11Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.

Predigt am Sonntag Laetare 27.03.2022, in der St. Johanniskirche in Rödental

Liebe Gemeinde und vor allem liebe Esther Böhnlein,

wir sind mitten in der Passionszeit. Doch „Lätare“ -„Freut Euch!“ - so heißt unser Sonntag heute. Und das passt, denn wir freuen uns heute alle:
Die Gemeinde freut sich, denn nun ist eine junge Pfarrerin da. Wer sie gesehen und gesprochen hat, spürt: Esther Böhnlein ist eine verlässliche, Vertrauen weckende Persönlichkeit. Sie hört zu und wendet sich zu. Sie wirkt geordnet und macht einen kompetenten Eindruck. Ich kann Ihnen sagen: Dieser Eindruck trügt nicht. Die Gemeinden St. Johannis und Weißenbrunn können sich wirklich freuen und die ganze Region. Es passt alles, das Wetter, die Kirche, der Mensch.
Vor allem aber für Sie, liebe Esther Böhnlein, ist heute ein einzigartiger Freudentag. Sie wollen seit Sie 15 Jahre alt sind, Pfarrerin werden. Und heute werden Sie Pfarrerin im Vollsinn.

Predigt am Sonntag Oculi, 20.03.2022, in Forchheim St. Johannis

Liebe Festgemeinde, vor allem, liebe Melissa Wißmann und lieber David Kieslich,

welch ein großes Fest! Sie beide sind bereit, sich ordinieren zu lassen und unsere Kirche ist bereit Sie zu ordinieren, also zu berufen, zu segnen und zu senden für den Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Feier der Sakramente als Pfarrerin und Pfarrer unserer Kirche.
Die Ordination wird über den Ruhestand hinaus gelten, Ihr ganzes Leben lang. Sie ist als Berufung ein Ruf in die Nachfolge Jesu Christi, die das ganze Leben umfasst in seiner ganzen Länge, Weite und Tiefe. Denn die letzte der Ordinationsfragen wird Sie nach Ihrer Bereitschaft fragen, in der Nachfolge Jesus Christi zu leben.

Daher passt unser heutiges Evangelium, das wir vorhin gehört haben, sehr gut, denn es handelt von der Nachfolge. In der Lutherbibel ist der Abschnitt aus dem Lukasevangelium überschrieben mit: „vom Ernst der Nachfolge“.