Einführung von Dekan Markus Rausch

Ansprache von Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner zu Epheser 2,8 am 12.07.2020 in der Bartholomäuskirche Pegnitz

Ansprache zur Einführung von Markus Rausch als Dekan in Pegnitz am 12.7.2020

Liebe Gemeinde und vor allem lieber Pfarrer Markus Rausch mit Familie!

Heute werden Sie gesegnet und gesandt in Ihren Dienst als Pfarrer von Pegnitz und Dekan des Dekanatsbezirks Pegnitz. Ich freue mich sehr, dass dies heute geschieht und bin dankbar, dass wir immerhin mit 100 Personen hier zusammen Gottesdienst feiern und für Sie beten können.

Wir denken an die, die heute ebenfalls gerne dabei wären und grüßen sie in Gedanken herzlich.
Manche hier im Kirchenschiff sind vielleicht noch traurig, dass sie sich nicht recht vom bisherigen Dekan Gerhard Schoenauer und seiner Frau Ulrike verabschieden konnten. Denen sei zum Trost gesagt, dass wir die beiden gut in allerkleinstem Rahmen verabschiedet haben und dass beide im kommenden Sommer - so Gott will - noch einmal kommen werden um allen zum Abschied oder Wiedersehen die Hand zu geben.
Ich bin Herrn Rausch sehr dankbar, dass er wegen solch eines Nachtreffens gar keine Vorbehalte hat. Das spricht für ihn und für seine Gelassenheit, Ruhe und Zuversicht, die er ohnehin ausstrahlt. Diese gesunde Gelassenheit ist bereits die erste seiner Gaben, die ich erwähnen möchte.

Aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. So lautet der Wochenspruch dieser Woche und dieses Sonntags.

Gottes Gabe ist es:
„Was sehen Sie als Gabe Gottes in Ihrem Leben?“, so habe ich Sie, lieber Markus Rausch, vor wenigen Wochen gefragt. Obwohl Sie ein echter Oberfranke sind, gebürtig in Münchberg, haben Sie relativ rasch und viel geantwortet. Offensichtlich verstehen Sie sich als einen von Gott beschenkten Menschen.
Ihre beiden Kinder haben Sie sogleich genannt, Magdalena und Konstantin, die auch gerne die Familienbande pflegen und Sie jung halten – und natürlich Ihre Frau, die Ihnen den Rücken freihält und Sie unterstützt. Danke liebe Frau Rausch und ein herzliches Willkommen der ganzen Familie!
Gottes Gabe sind für Sie auch die 14 guten Jahre in Kirchenlamitz oder auch die Entdeckung des Pilgerns, das Sie seit fast 14 Jahren pflegen.
Und so haben Sie sich in Ihrem Studienurlaub vor Stellenantritt schon pilgernd durch den neuen Dekanatsbezirk bewegt und in jeder Kirche für die jeweilige Gemeinde gebetet und für sie gedankt. Denn alle diese Gemeinden, für die Sie nun mit Verantwortung tragen, samt ihren Pfarrersleuten, Kirchenvorständen und Mitarbeitenden sind eine Gabe, eine Gnade Gottes, für so viele Gemeindeglieder.
Wenn Corona unser Gemeindeleben nicht mehr drosselt, werden Sie sich in künftigen Begegnungen und auch Visitationen an diesem Gemeindeleben freuen.
Auch wenn Sie nicht verschont bleiben werden von manchem Ärger - dazu braucht man keine Hellseherin sein - möge sich doch in Ihnen immer wieder in Stille und Gebet die Dankbarkeit einstellen, für das, was Gott schon hat an Gutem werden lassen im Dekanatsbezirk und in der Kirchengemeinde.

Noch ein kurzer Blick auf Sie und die Gaben, die Gott in Ihnen hat reifen lassen.
Sie bringen mit: die schon erwähnte freundliche Gelassenheit, hohe Integrationskraft, weil Sie sich nicht in den Mittelpunkt stellen müssen, sondern gerne Menschen fördern. Vor allem bringen Sie auch große Erfahrung mit durch die Tätigkeiten ab 1998 als Gemeindepfarrer in Selb und ab 2006 in Kirchenlamitz, durch die elf Jahre als stellvertretender Dekan, durch den Vorsitz im - von Ihnen mit ins Leben gerufenen - Zweckverband für Kindertagesstätten und als Vorstand des Diakonischen Werkes Selb-Wunsiedel. Zudem singen Sie gern und gut.
Liebe Pegnitzer in Gemeinde und Dekanatsbezirk - all diese und noch mehr Gaben und Fähigkeiten könnt Ihr als Geschenk Gottes an Euch wahrnehmen.
 
Unser Wochenspruch führt Euch, den neuen Dekan und auch mich noch einen Schritt tiefer in die Weisheit des Glaubens hinein:
Aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.
Unser Bibelwort lenkt den Blick auf das größte Geschenk, das wir je erhalten haben: Wir sind Gerettete. Woraus?
Aus dem tiefen Meer der Bedeutungslosigkeit. Denn wir sind als Menschen von Gott beim Namen gerufen und sein Eigentum, ihm unendlich wichtig. Wir sind gerettet aus Unglauben und Gottesferne in Gottes Nähe, in sein Licht durch den Glauben an Jesus Christus, das Licht der Welt.
Wir sind gerettet aus Bindungen, die uns zerstören und das Leben nehmen hin zu einem erlösten Leben in Liebe für andere.

Ein Dekansamt ist nicht zuerst ein Managementjob, sondern primär ein geistliches Amt. Achten Sie darauf, lieber Herr Rausch, dass die Organisationsfragen nie dominieren. Ihnen ist vor allem anvertraut, dass Sie dieser guten Botschaft in Ihrem Dekanatsbezirk - zusammen mit anderen Menschen - Raum verschaffen.
Alle Strukturarbeit, Verwaltung und Gremienarbeit dient dem nur.
Dieses Evangelium von der großen Gnade Gottes, die uns gerettet hat, erlöst und befreit, wohnt ja schon lange in Ihrem Herzen. Darum ist auch jeder Gottesdienst für Sie eine echte Freude. Denn in Gottesdiensten feiern wir unsere Rettung und das Heil, das von Jesus Christus ausgeht.
Sie, liebe Festgemeinde werden diese Freude spüren, wenn Sie mit Markus Rausch zusammen sind in Gesprächen, Sitzungen, Gottesdiensten. Sie strahlt aus seinen Augen.
Die Gnade Gottes, die ihn und Sie gerettet hat, die Gaben Gottes, die ihm und Ihnen geschenkt wurden, sind die Grundlage, auf der Sie als Christen gut miteinander arbeiten und leben werden.

Dass wir als Beschenkte arbeiten und leben, das wird auch deutlich im Segen, den wir nun Markus Rausch zusprechen und der all seinem Arbeiten vorausgeht.
Lasst uns nun also Markus Rausch in seinen neuen Dienst durch Gebet und Segen einführen.