Präsentation der Markgrafenkirchen im Markgräflichen Opernhaus: Welterbe & Museum

Rede der Regionalbischöfin am 27. April 2023

Sehr geehrte, liebe Frau Regierungspräsidentin Piwernetz, sehr geehrter, lieber Herr Oberbürgermeister Ebersberger, beide sind zugleich Mitglieder des Vereinsrates des Markgrafenkirchenvereins.

Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner mit Schülern an der Medienstation
Bildrechte Michael Götz
Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner im Gespräch mit Schülern des Gymnasium Christian-Ernestinum an der neuen Medienstation

Liebe Vorstände des Markgrafenkirchenvereins, Dekan i.R. Hans Peetz, Altlandrat Hermann Hübner und Pfarrer Stephan Schmidt.

Die Nennung Ihrer und der folgenden Namen verbinde ich zugleich mit einem inhaltlichen Dank. Danke dem Vereinsrat und Vorstand des Markgrafenkirchenvereins. Sie standen von Anfang an hinter dem Projekt, dessen Ergebnis wir heute feiern – einer Medienstation, die den Schatz der Markgrafenkirchen zeigt im Museum beim Markgräflichen Operhaus und damit im Weltkulturerbezentrum.

Ein besonderes DANKE gilt Regierungspräsidentin Piwernetz. Denn ohne unsere gemeinsame Reise zum damaligen Staatssekretär Füracker – heute Finanzminister – stünde der Medienterminal der Markgrafenkirchen heute nicht hier. Vereint waren wir unschlagbar.

Sehr geehrter, lieber Herr Ströbel und Frau Dr. Kohwagner, Sie sind - als Vertreter der bayerischen Schlösserverwaltung, - „Hausherren“ hier;  und Sie sind für uns echte Kooperationspartnern geworden. Frau Piwernetz und ich besuchten auch den Präsidenten der Bayerischen Schlösserverwaltung, Herrn Bernd Schreiber. Frau Dr. Mauß unterstützte damals schon und nun Sie, liebe Frau Dr. Kohwagner, den Weg, die Markgrafenkirchen als wichtigen Teil der Markgrafenkultur zu zeigen.

Sehr geehrter, lieber Herr Seewald, Geschäftsführer der Oberfrankenstiftung und sehr geehrter, lieber Herr Hetz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, Sie grüße ich beide als Vertreter der beiden großzügigen Zuschussgeber – Oberfrankenstiftung und Sparkassenstiftung. Beide Stiftungen fördern das Projekt sehr großzügig mit jeweils 5.000 Euro.

Sehr geehrter, lieber Herr Museumsdirektor i. R. Siemen und noch einmal Herr Dekan i.R. Peetz, lieber Hans, von Ruhe kann bei beiden nicht die Rede sein. Pfarrerin Daniela Herrmann, die heute leider nicht hier sein kann, und Hans Peetz unter der fachkundigen Beratung von Wilhelm Siemen – diese kleine Arbeitsgruppe erstellte seit März 2020 die Texte und die Bildauswahl in unzähligen Stunden. Sie passten dabei Ihre Überlegungen immer wieder an die Präsentationsgegebenheiten an. Danke für Ihre Ausdauer – und dies im echten Ehrenamt!

Liebe Vertreter der ausführenden Agentur Nivre aus Weimar, Herr Köhler (Geschäftsführer) und Hans Wastlhuber, Ihnen danke ich für die digitale Umsetzung und das benutzerfreundliche Layout. Sie feilten mit uns bis zuletzt geduldig an den gestalterischen Details.

Ich freue mich, dass Michael Götz gekommen ist, um das heutige Ereignis in die Öffentlichkeit zu transportieren.

Ich danke auch Ihnen, liebe Frau Kirchenrätin Sahlmann. Ich konnte mich beruhigt aus dieser AG völlig heraushalten, weil ich wusste, Sie koordinieren auf beste Weise und stellen die Kommunikationsbrücke aller Beteiligten zu mir her.

Es wurde also viel Zeit, Mühe, Kompetenz und vor allem auch Begeisterung und Herzblut vieler Personen in die Präsentation investiert. Ich sage herzlichen Dank Ihnen allen!

Und last not least! Liebe Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Christian-Ernestinum mit Herrn Studiendirektor Markus Lenk als AG „Museums-Checker“! Euch begrüße ich besonders herzlich! Ich komme gleich noch auf Euch zurück.

Vor knapp einer Woche wurde dieses Welterbe-Informationszentrum des Markgräflichen Opernhauses feierlich eröffnet. Ich war selbst dabei, wie auch mindestens vier von Ihnen. Ich war beeindruckt: Dieses Museum zeigt „nur“ ganz ausgewählte Aspekte und Objekte. Es wirkt nicht voll. Das empfand ich als überaus wohltuend. Und zugleich freute ich mich noch einmal mehr, dass unsere Medienstation Teil dieser ausgewählten Aspekte und Objekte ist – noch dazu an einem prominenten Platz in der Eingangshalle, in der viele Menschen stehen und warten werden.

Unsere Medienstation ist nicht nur ästhetisch eingepasst. Sie passt auch inhaltlich. In diesem Museum wird präsentiert, wie das markgräflich-barocke Theater funktionierte. Verbunden mit diesem Sinn des Museums trägt die Präsentation unserer Medienstation den Titel „Wo Himmel und Erde sich küssen. Theater des Himmels: Markgrafenkirchen“. Bilder zeigen anschaulich die typischen Elemente der Markgrafenkirchen – bewusst in Analogie zum Theater. Besucherinnen und Besuchern eröffnet sich damit ein besonderer Einblick in einen wesentlichen Teil der Markgrafenkultur; und sie erhalten auch Anregung zum Besuch der Kirchen der Umgebung. Die Tourismusbranche freut das, weil der Besucher in der Region möglichst lange bleiben soll.

Und nun zu Euch, liebe Schüler und Schülerinnen. Als „MuseumsChecker“ kennt Ihr Euch aus, denn Ihr „checkt“ nach und nach fast alle Museen in Bayreuth. Am Dienstagnachmittag wart Ihr bereits hier und habt diese Station erkundet und auch einen kurzen Rundgang durch das neue Museum gemacht. Gewiss fandet Ihr die nachgebaute Bühnentechnik, die man selbst bedienen kann, mindestens so beeindruckend wie ich. Kulissen, Licht, Geräusche – mit relativ einfachen Mitteln entsteht auf raffinierte Weise auf der Bühne eine eigene Welt. Wald, Meer oder Festsaal werden „in Szene“ gesetzt und dem Zuschauer vor Augen geführt. Die Bühne bietet Raum für Geschichten, die auf ihr gespielt werden.

Ähnlich ist es in den Markgrafenkirchen: Sie sind gebaut für eine „Inszenierung“, um den Gottesdienstteilnehmern – nicht Wald und Meer , sondern den Himmel vor Augen zu führen und Raum zu bieten für die Geschichten der Bibel. Der festliche Kirchenraum mit den Emporen gleicht dem Theatersaal des Opernhauses mit seinen Rängen. Als „Bühne“ ist der Kanzelaltar da. Auch Vorhänge wie im Theater sind in den Kirchen zu sehen – oft sogar am Kanzelaltar. Die Autoren, die für das Theater die Stücke verfassen, sind hier die Evangelisten – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Sie haben die Geschichte von Jesus Christus aufgeschrieben. In den Kirchen sind sie zu sehen als Skulpturen oder in Deckenmalerei; dazu auch andere „Darsteller“ aus den biblischen Geschichten. Die Hauptfigur ist ganz klar Jesus Christus: Er ist der „Held“ jeden Werkes, das in den Kirchen als Predigt oder Konzert aufgeführt wird.

Man sagt ja auch den Pfarrern und Pfarrerinnen nach, dass sie schauspielerisches Talent haben müssen. Zumindest macht es die Gottesdienste lebendiger, wenn sie dieses Talent einbringen können. „Theater des Himmels“ über dieses Motto sind die Markgrafenkirchen also mit dem Markgräflichen Opernhaus verbunden. Natürlich sind Markgräfliches Opernhaus und Markgrafenkirchen – der Name zeigt es ja schon – durch die sie verbindende Markgrafenkultur verbunden. Durch die Markgrafen – allen voran Markgraf Friedrich und Markgräfin Wilhelmine, die in der Markgrafenkirche direkt neben dem Opernhaus bestattet sind – haben wir hier in Oberfranken einen Schatz an ganz besonders schönen Kirchen, die wir mit dieser Medienstation den Besuchern und Besucherinnen zeigen können: Es sind Kirchen in feinstem Barock und Rokoko – gestaltet durch hervorragende Künstler des markgräflichen Hofes.

Liebe Schüler und Schülerinnen, liebe „Museums-Checker“, einige der ca. 100 Markgrafenkirchen in Oberfranken sind Euch vermutlich bekannt. Es sind ja einige hier in der direkten Umgebung. Aber wusstet Ihr, dass es Markgrafenkirchen sind und was sie so besonders macht und mit dem Opernhaus verbindet? Wir sind gespannt zu hören, was Ihr entdeckt habt und wie Euch die ganze Gestaltung der Station gefällt. Ihr habt das Wort!

Gruppenbild an der Medienstation im Opernhaus
Bildrechte Michael Götz
v.l.n.r.: Wolfgang Hetz, Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner, Schülerinnen und Schüler, Regierungspräsidentin Heidrun Piewernetz, Markus Lenk, Stefan Seewald